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Ottensen entwickelte sich von einem Bauerndorf über einen Industrieort zum Szeneviertel. Die Ottenser Nasen erinnern noch heute an den bäuerlichen Ursprung.
Vom Bauerdorf über den Industrieort zum Szeneviertel – diese Entwicklung nahm der Hamburger Stadtteil Ottensen. Stark bäuerlich geprägt war die Siedlung vor der Grenze der Hafenstadt Altona, bis durch die Industrialisierung ab 1850 Maschinenfabriken, Fischfabriken und auch die Werkstätten der Zigarrendreher hier angelegt wurden. Der verwinkelte Verlauf der Straßen in Ottensen zeichnet noch heute die früheren Feldwege und Grenzen der bäuerlichen Grundstücke ab.
Typisch für den Hamburger Stadtteil Ottensen sind daher die so genannten Ottenser Nasen: die Ecken der mehrgeschossigen Wohnbauten, die in die spitzen Winkel der alten Grundstücke gebaut wurden, um keinen Meter des teuren Grundes ungenutzt zu lassen.
In den 1970er Jahren war Ottensen ein rebellischer und multikultureller Stadtteil Hamburgs. Heute ist Ottensen ein eher gediegener Stadtteil und wird geprägt von seinen Ottenser Nasen. Viele alte Häuser sind saniert, die Wohnungen begehrt. Durch die gestiegenen Mieten finden sich zunehmend Mittelstands-Familien und Akademiker statt Studenten-WGs in Ottensen.
Ottensen soll auch weiterhin seinen Charakter beibehalten und die Ottenser Nasen sollen bestehen bleiben. Die Stadt Hamburg hat daher beschlossen, dass die Wohngebiete, in denen alte und schützenswerte Häuser stehen, die Ottensen seinen gemütlichen Charakter verleihen, geschützt werden sollen. Das bedeutet, dass Ottensen einer Modernisierung in zu hohem Ausmaße entgeht. Stattdessen sollen die Häuser so modernisiert werden, dass sie nach alten Standards wieder hergerichtet werden.
Das Stadtviertel ist aber immer noch vielfältig und kulturell unterwandert. Auch Einkaufsmöglichkeiten gibt es hier viele und gute. Ottensen ist daher zu einem sehr beliebten Stadtteil für alle Hamburger geworden. Auch das Nachtleben bietet attraktive Möglichkeiten in Ottensen.