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Eine Wohngemeinschaft verbindet individuelles und gemeinschaftliches Leben. Heute ist das Leben in einer WG bei Studenten und Berufstätigen beliebt.
Das ideale Gleichgewicht zwischen individuellem Leben und dem Wunsch nach Gemeinschaft – das bietet eine Wohngemeinschaft. Unabhängige Personen leben dabei in einer Wohnung zusammen und nutzen allgemeine Räume wie Badezimmer, Küche oder Wohnzimmer gemeinsam.
Das Interesse am Leben in einer WG ist in den vergangenen Jahren gestiegen. Das WG-Leben bietet die Vorteile, Kosten zu sparen und in einer Art modernem Netzwerk zu leben. Allerdings müssen WG-Bewohner bereit sein, Rücksicht zu nehmen und Kompromisse zu schließen. Eigenschaften wie Flexibilität, Toleranz, Akzeptanz, Offenheit und Spontanität helfen, sich in einer WG wohl zu fühlen. Eine Wohngemeinschaft ist mit Sicherheit die kommunikativste Wohnform. Die Bewohner müssen nie allein sein. Wenn mal der Wunsch besteht, sich zurückzuziehen, kann die Tür zum eigenen Zimmer einfach geschlossen werden.
Damit das Zusammenleben in einer Wohngemeinschaft funktioniert, müssen die Mitbewohner zusammenpassen. Jemand, der Wert auf gemeinsame Aktivitäten legt, wird sich in einer reinen auf Dauer nicht wie zu Hause fühlen. Die meisten Bewohner einer WG kennen sich vor dem Einzug nicht. Wichtig sind daher das Kennenlernen der potenziellen Mitbewohner und Absprachen darüber, wie sich die Beteiligten das Zusammenleben vorstellen. Darf in der Wohnung geraucht werden? Wird jedes Wochenende eine Party in der Wohnung steigen? Und wie halten es die Mitbewohner mit der Sauberkeit? Ein kurzes Kennenlernen vor dem Einzug ist zwar kein Garant für ein harmonisches Zusammenleben, kann das Risiko böser Überraschungen jedoch deutlich verringern.
Eine Wohngemeinschaft ist in der Regel keine dauerhafte Lebensform, sondern meistens im Alter zwischen Anfang 20 und Anfang 30 aktuell. Die klassischen Konstellationen Familie oder Paar lösen das WG-Leben ab. Heute unterscheidet sich die Motivation zum Zusammenleben allerdings deutlich von der ursprünglichen aus den 60er und 70er Jahren.
In den 60er Jahren galt die WG als politischer Ausdruck gegen das Modell der bürgerlichen Kleinfamilie. Viele junge Leute wollten sich unter anderem durch das Leben in einer Wohngemeinschaft vom sogenannten Establishment abheben. Denn beim Rest der Gesellschaft waren diese Lebens- und Haushaltsgemeinschaften verpönt und wurden als unsittlich empfunden. In Berlin gründeten acht Männer und Frauen 1967 im Zuge der Studentenbewegung die erste deutsche Wohngemeinschaft mit dem Namen „Kommune 1“, die als Vorläufer heutiger WGs gilt. Mit provokanten Aktionen machten die Kommunarden damals auf ihre politische Gegenbewegung aufmerksam.
Heute ist das Teilen einer Wohnung mit Fremden oder Freunden kein politisches Statement mehr, sondern eine etablierte Wohnform. In TV-Serien wie Friends, How I Met Your Mother oder The Big Bang Theory werden gerne Wohngemeinschaften porträtiert, die die Vorzüge und Alltagsprobleme einer WG zeigen. Ob Kuschel-WG oder Nerd-WG - nichts kann die Bewohner in den Sitcoms voneinander trennen.
Wie in den TV-Serien gezeigt, sind WGs heute auch bei Berufstätigen beliebt. Früher lebten vor allem Studenten und Auszubildende in Wohngemeinschaften. Manche Berufstätigen führen so ihre studentische Existenz weiter, andere wechseln für ihren Job häufig die Stadt und können deshalb Gemeinschaft nicht in der Familie oder einem festen Freundeskreis erleben. Damit sie abends nicht in eine leere Wohnung kommen, sondern Anschluss haben, ziehen sie in die WG.
Doch nicht nur junge Leute bevorzugen es, in Wohngemeinschaften zu leben. Auch bei Älteren liegen WGs im Trend. Senioren-WGs, , Mehrgenerationen-WGs und die WG-Art „Wohnen für Hilfe“finden immer mehr Zuspruch. Da die Zahl der älteren Menschen in Deutschland auch in den kommenden Jahren steigen wird, die Mehrheit aber nicht alleine wohnen möchte, wenn keine Familie oder Partner da sind, kann eine WG ein Stück weit die familiäre Gemeinschaft ersetzen. Die Gesellschaft wird allgemein vielfältiger und bunter. Somit sind WGs, in denen Alleinerziehende mit ihren Kindern, Homosexuelle oder Vegetarier/Veganer unter sich leben,keine Seltenheit mehr.
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