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Wiesbaden-Bierstadt: Irische Mönche statt Gerstensaft

Bierstadt ist mit 12.300 Einwohnern der größte Vorort im Osten von Wiesbaden. Den Namen verdankt Bierstadt nicht dem Gerstensaft, sondern irischen Mönchen.

Wer im Vorort von Bierstadt nach Brauereien Ausschau hält, sucht vergeblich. Denn der Name Bierstadt hat nichts mit dem Gerstensaft zu tun. Der Name "Birgidestad" tauchte zum ersten Mal 927 in einer Schenkungsurkunde auf und geht auf die Ortsgründer zurück: Irische Mönche benannten die Siedlung nach der irischen Nationalheiligen Brigida von Kildare. Daraus entwickelte sich der heutige Name Bierstadt.

Die älteste evangelische Kirche von Wiesbaden war früher katholisch

Heute leben etwa 12.300 Einwohner in Bierstadt. Der Stadtteil Bierstadt ist damit der größte Vorort im Osten von Wiesbaden. Trotz der räumlichen Nähe zum Stadtzentrum gibt es im Osten und im Westen noch intensiv genutzte landwirtschaftliche Flächen. Im Westen grenzt das Aukammtal an Bierstadt, das bei den Einwohnern der Landeshauptstadt von ein beliebtes Ziel für Ausflüge und Spaziergänge ist.

Im Ortskern von Bierstadt steht die älteste Kirche Wiesbadens. Die evangelische Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und ist damit nach der aus der Römerzeit stammenden Heidenmauer in der Innenstadt außerdem das zweitälteste Baudenkmal in der Landeshauptstadt Wiesbaden. Das Gotteshaus war nicht immer evangelisch. Zur evangelischen Glaubensrichtung wechselte die Kirche erst mit Einführung der Reformation. Den katholischen Ursprung sieht man heute noch im Inneren: Katholische Heiligenfiguren wie die der heiligen Birgid und des heiligen Nikolaus stehen im Innenraum. Auch die älteste Madonna Wiesbadens ist in Bierstadt. Die fast lebensgroße Mondsichel-Marienfigur aus Holz stammt aus der Endzeit der Spätgotik.

Die heilige Namensgeberin verwandelte Wasser zu Bier

Die heilige Brigida von Kildare ist eine Schutzheilige von Irland, von Heilern, Hausvieh und Hebammen, Dichtern, Babies und Reisenden. Die Gründerin unter anderem des Doppelklosters in Kildare evangelisierte während vieler Reisen und heilte Menschen und Tiere. Eines der  ihr zugeschriebenen Wunder dürfte nicht nur bei den Iren das beliebteste sein: Die heilige Brigida von Kildare verwandelte Wasser zu Bier – und ist damit eine würdige Namensgeberin für den Wiesbadener Stadtteil Bierstadt.


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