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Den größten Wiesbadener Stadtteil Biebrich prägen das Biebricher Schloss mit seinem Park und die Lage am Rhein. Hochwasser nehmen die Biebricher mit Humor.
Vom Industriezentrum zum größten Wiesbadener Stadtteil mit berühmtem Schlosspark – diese Entwicklung nahm Biebrich seit dem 19. Jahrhundert. Damals war Biebrich ein bedeutendes Industriezentrum mit Fabriken unter anderem von Dyckerhoff (Zement), Kalle und Albert (Chemie) und Henkell (Sekt).
Heute leben etwa 36.000 Einwohner in Biebrich und machen es zum größten Stadtteil der . Nicht nur die halten sich besonders gerne im Biebricher Schlosspark auf, der direkt am Rhein liegt und 1811 nach englischem Vorbild angelegt wurde. Viele alte und große Bäume, ein großer Teich mit Enten, Kletterbäume und zwei Spielplätze für Kinder machen ihn zu einem beliebten Ausflugsziel für Familien. So friedlich wie heute war es im Biebricher Schlosspark allerdings nicht immer. Im späten Mittelalter soll dort jede Nacht ein Reiter gespukt haben. Erzählungen nach war es ein Ritter namens Dudo von Biburg, der die Stadt im Jahr 1462 an die Nassauer verraten hatte und so keine Ruhe in seinem Grab fand.
Die Lage am Rhein hat für den Wiesbadener Stadtteil Biebrich allerdings manchmal auch Nachteile. Bei Hochwasser etwa bekommen Spaziergänger schon mal nasse Füße. Doch die Biebricher nehmen die Wetterkapriolen mit Humor – wie etwa das Restaurant "Rudersport 1888" zeigt. Bei Hochwasser wird das Restaurant kurzfristig in "Küstenrestaurant" umbenannt und bietet auf der Speisekarte "Biebricher Strandsuppe mit allerlei aus dem Wasser" an. Und der Preis orientiert sich am Mainzer Pegelstand.
Direkt am Biebricher Rheinufer sollen bis 2013 im ehemaligen Zollamt und Zollspeicher Wohnungen entstehen. Doch direkt am Rhein ist teuer: Vermutlich werden die Eigentumswohnungen zwischen 3.900 und 6.000 Euro je Quadratmeter kosten. Ein Mietshaus soll bereits ein Jahr früher fertig sein. Im Zollamt sollen zusätzlich ein Restaurant und Biebricher Vereine Platz finden. 2012/2013 will der Bauträger das Zollamt sanieren, Ende 2013 könnte in der Landeshaupstadt von dann alles bezugsfertig sein.