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Neu in Deutschland? Besonderheiten des deutschen Immobilienmarkts
In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über den deutschen Mietmarkt für Zimmer und Wohnungen und welche Besonderheiten es gibt.
Deutschland ist ein Land der Mieter. Über die Hälfte der Deutschen lebt zur Miete, das ist der höchste Wert in der EU. Das ist zum einen gut, weil es viele Zimmer und Wohnungen zur Miete gibt. Andererseits ist dadurch natürlich auch die Konkurrenz groß. In den letzten Jahren sind die Mietpreise vor allem in beliebten Stadtteilen in Großstädten stark gestiegen. Es gibt aber einige Möglichkeiten, auch günstigere Angebote zu finden. Darüber erfährst du in einem anderen Video später mehr. Erstmal lernst du jetzt drei Besonderheiten des deutschen Immobilienmarkts kennen, die sich vielleicht von deinem Heimatland unterscheiden.
Besonderheit Nummer 1: Zimmer werden anders gezählt
In Anzeigen wird die Wohnungsgröße in Quadratmetern und die Anzahl der Zimmer angegeben. Zu den Zimmern zählen nicht nur die Schlafzimmer, sondern auch die Wohnräume. Eine 2-Zimmer-Wohnung hat zum Beispiel ein Schlafzimmer, ein Wohnzimmer plus eine Küche und ein Bad. Küche und Badezimmer werden nie als Zimmer mitgezählt.
Besonderheit Nummer 2: Zimmer und Wohnungen werden oft unmöbliert vermietet
Die meisten Zimmer und Wohnungen werden unmöbliert vermietet. Gibt es Möbel im Zimmer oder der Wohnung, ist die Miete im Vergleich höher. Denn der Vermieter kann extra Kosten dafür berechnen. Befristete Angebote sind ein Sonderfall. Wenn du zum Beispiel ein Zimmer für sechs Monate von einer Studentin übernimmst, die ein Semester im Ausland studiert, lässt sie in der Regel ihre Möbel im Zimmer. In diesem Fall wird die Miete nicht teurer sein. Allerdings könnte es sein, dass die Kaution etwas höher als üblich ist. So will sich die Studentin gegen mögliche Schäden an ihren Möbeln absichern.
Besonderheit Nummer 3: Häufig ist keine Küche vorhanden
Der Vermieter muss in Deutschland keine Küche anbieten. Sehr oft ist in der Wohnung eine leere Küche ohne Arbeitsplatte, Herd, Backofen, Kühlschrank und Abstellmöglichkeiten. Achte daher in Anzeigen auf den Hinweis „Einbauküche vorhanden“. Ist dies nicht der Fall, musst du selbst eine Küche kaufen und auf eigene Kosten einbauen. Alternativ besteht die Möglichkeit, die Küche der Vormieter mit einem Preisnachlass zu übernehmen, wenn sie diese nicht in ihre neue Wohnung mitnehmen. Wenn du später aus der Wohnung ausziehst, kannst du die Küche dann auch an den Nachmieter verkaufen. Das wird Ablösezahlung genannt.
Weitere Besonderheiten
Das waren die drei auffälligsten Besonderheiten am deutschen Mietmarkt. Es gibt aber natürlich auch noch ein paar andere, die erst mit deinem Einzug oder deinem Auszug wichtig werden.
Zum Beispiel ist es in Deutschland üblich, dass der Mieter das Zimmer oder die Wohnung streichen muss – entweder bevor er einzieht oder bevor er auszieht. Dies wird im Mietvertrag festgehalten. Plane dafür also immer etwas Zeit ein.
Zimmer oder Wohnungen werden in Deutschland häufig kurzfristig vergeben. Oft zum Beispiel nur einen Monat im Voraus. Gleichzeitig beträgt die Kündigungsfrist in der Regel drei Monate. D.h. also, dass du in diesem Fall zwei Monate lang die doppelte Miete zahlen müsstest – für deine alte und für deine neue Wohnung. Aber keine Sorge, doppelte Miete müssen nur die wenigsten Mieter zahlen. Fast alle Vermieter sind damit einverstanden, dass der aktuelle Mieter selbst einen Nachmieter sucht und vorschlägt. Stimmt der Vermieter dem Vorschlag zu, kannst du vor der Kündigungsfrist ausziehen, ohne weiter Miete für die alte Wohnung zahlen zu müssen.
Bevor wir aber schon vom Auszug reden, solltest du erstmal einziehen. Die wichtigsten Begriffe, die dir bei deiner Suche begegnen werden, lernst du im Artikel "Immobilienanzeigen verstehen: Die wichtigsten Begriffe im Überblick" kennen. Viel Spaß beim Lesen!
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